Eine Langzeitstudie an der Uni Heidelberg ergab: Die Natürliche
Familienplanung ist eine der sichersten Methoden der Verhütung und garantiert
nebenwirkungsfrei.
Natürliche Methoden der Familienplanung zählen zu den sichersten.
Diese Meldung machte am Mittwoch Schlagzeilen. Eine Studie eines Teams rund
um die Ärztin Petra Frank-Hermann von der Universitäts-Frauenklinik
Heidelberg lieferte Ergebnisse, welche die Öffentlichkeit überraschen
dürften.
Die Wissenschaftler berichten in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „Human
Reproduction“, nur eine von 250 Frauen sei bei korrekter Nutzung der sympto-thermalen
Methode schwanger geworden – im Fachterminus heißt das: Pearl-Index
0,4.
„Damit ist die Effektivität von NFP vergleichbar mit anderen Verhütungsmethoden“,
sagt Petra Frank-Herrmann. Sie untersuchte in einer Langzeitstudie zwischen
1985 und 2005 die Effektivität der Methode.
Über 900 Frauen beteiligten sich an der Studie, 17.638 Zyklen wurden dokumentiert.
Von den 900 Frauen nutzten 322 ausschließlich die sympto-thermale Methode;
509 kombinierten sie mit „Barrieren“, vor allem Kondomen; 69 Frauen
machten keine Angaben zu ihrem Sexualverhalten.
Von den Frauen, die während der fruchtbaren Phasen sexuell enthaltsam
waren – was die ideale Anwendung ist – betrug der Pearl-Index 0,4,
also 0,4 Schwangerschaften pro 100 Frauen pro Jahr (entsprechend 13 Zyklen).
Bei Frauen, welche zusätzlich eine Barriere während der fruchtbaren
Tage verwendeten, lag der Pearl-Index bei 0,6. Wenn die Frauen während
der fertilen Phase ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten, stieg der Pearl-Index
auf 7,5.
Die Frauen lernten die Methode entweder aus einem Ratgeberbuch oder während
eines kurzen Seminars. Voraussetzung für den guten Erfolg ist, dass die
Frau ihren Körper gut kennt und die Methode richtig anwendet, sagt Frank-Hermann.
Die Methode kombiniert die tägliche Messung der Basaltemperatur mit der
regelmäßigen Beobachtung des Zervikalschleims. Während der unfruchtbaren
Zeit ist der Schleim kaum zu sehen, da er als Pfropf den Gebärmutterhals
verschließt. An den fruchtbaren Tagen hingegen wird der Schleim flüssiger,
glasig und milchig.
„Natürliche Methoden haben immer noch diesen Außenseitertouch“,
sagte die Gynäkologin dem „Spiegel“. „Aber den Bedarf
dafür gibt es, gerade auch bei jüngeren Frauen.“ Das merke sie
vor allem bei ihren Vorlesungen. „Für junge Frau ist die Pille ja
alltäglich, bei ihnen kommt diese Methode super an, denn sie lernen sehr
viel über die natürlichen Vorgänge im Körper.“
Quelle: www.kath.net
Heidelberg (21.02.2007, Welt online). Paare können künftig auf Pille,
Spirale, Kondome & Co verzichten: Mediziner können belegen, dass die
symptothermale Verhütungsmethode, die auf Temperaturmessungen basiert,
genauso sicher ist wie die Pille.
Mit natürlicher Familienplanung können Frauen einer Studie zufolge
so sicher verhüten wie mit der Pille. Bei richtiger Anwendung der so genannten
symptothermalen Methode werde eine von 250 Frauen im Jahr ungewollt schwanger,
sagte die Frauenärztin Petra Frank-Herrmann von der Universitätsklinik
Heidelberg - wenn die Anwender an den fruchtbaren Tagen keinen ungeschützten
Verkehr haben. Die Untersuchung ist in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals
Human Reproduction erschienen. Weiterführende links
Die Studie basiert auf Daten zu Zyklen und Sexualverhalten von 900 Teilnehmerinnen,
die in der Zeit von 1985 bis 2005 erhoben wurden. 322 Frauen wendeten ausschließlich
die symptothermale Methode an, 509 nahmen an ihren fruchtbaren Tagen zusätzliche
Verhütungsmittel. 69 Frauen machten keine Angaben zu ihrem Sexualverhalten.
Wenn die Teilnehmerinnen mit der natürlichen Methode verhüteten und
während der fruchtbaren Zeit keinen Sex hatten, lag die Rate für eine
ungewollte Schwangerschaft bei 0,4 pro 100 Frauen. Bei den Frauen, die an den
fruchtbaren Tagen Sex hatten und dabei zusätzliche Verhütungsmittel
verwendeten, stieg die Rate auf 0,6.
Bei der symptothermalen Methode, die bereits in den 1960er Jahren entwickelt
wurde, messen die Frauen die Temperatur und beobachten außerdem den so
genannten Zervixschleim in der Scheide. An den fruchtbaren Tagen wird der Schleim
flüssiger, an den unfruchtbaren Tagen bildet er einen Pfropf und ist nicht
zu sehen. Das Aufwendige an dieser Methode ist die Lernphase, die etwa zwei
bis drei Zyklen dauert, sagte Frank-Herrmann. Die Anwenderinnen müssten
ein Buch lesen oder sich beraten lassen. Natürliche Methoden haben immer
noch diesen Außenseitertouch, betonte die Medizinerin. Aber den Bedarf
dafür gibt es, gerade auch bei jüngeren Frauen.
Quelle: Die Welt vom 21.02.2007
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