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Indizien für die Auferstehung

Religion? An Gott oder etwa an Jesus glauben? Das ist doch etwas für alte oder naive Leute! Wer kann sich denn bei dem heutigen Stand der Wissenschaft noch erlauben, an Gott zu glauben? Ist nicht längst bewiesen, dass die Welt durch den Urknall und das Leben durch die Evolution entstanden sind? Und dass Jesus gelebt hat und für unsere Sünden gestorben ist, das sind doch Legenden! Vielleicht gab es ja mal einen Menschen namens Jesus, der vielleicht sehr intelligent und weise und evtl. ein guter Arzt war... aber doch nicht der Sohn Gottes!?

Ein junger britischer Rechtsanwalt, Frank Morisson, ärgerte sich ebenso über soviel "Blödsinn", wie er den Auferstehungsglauben nannte. Seiner Ansicht nach gehörte das Leben Jesu zwar zu den herausragendsten der Menschheit, aber bezüglich der Auferstehung glaubte er, es hätte jemand einen Mythos eingeflickt. Dabei ging er davon aus, daß eine rationale, intellektuelle Annäherung an Jesus seine Auferstehung fast automatisch widerlegen würde. Als Jurist sicherte er sich alle vorhandenen Schriften und arbeitete ganz präzise nach den Kriterien eines heutigen Gerichts. Aber während der Recherche geschah etwas Erstaunliches - je mehr er sich in die Tatsachen hineinarbeitete, geriet er mit seinen eigenen Überzeugungen ins Wanken. Als Ergebnis schrieb er ein Buch - "Who moved the Stone" - wer hat den Stein weggerollt. Er kam zu der Überzeugung: Christus ist auferstanden!

Da Geschichte nicht durch Versuche wiederholbar ist, arbeiten Historiker eben nicht wie Naturwissenschaftler (die auf Wiederholbares ausgerichtet sind), sondern wie Juristen. Sie rekonstruieren vergangene Ereignisse aufgrund von Quellen, Indizien und Zeugenaussagen; sie führen also einen "Indizienprozess". Folgende Indizien sprechen für die Auferstehung:

Indiz 1: Das leere Grab

Die jüdische Kultusgemeinde behauptete, der Leichnam sei von den Jüngern Jesu gestohlen worden (Matthäus 28,11-15) - es war ihr Erklärungsversuch, weshalb das Grab plötzlich leer war. Dem Argument, dass der Leichnam noch im Grabe verwese, begegnet man in der Überlieferung nirgends! Eine solche Behauptung, wenn man sie hätte beweisen können, wäre sehr viel wirksamer gewesen als die Leichenraubhypothese
Daneben verkündeten die Jünger die frohe Nachricht, dass Christus aus dem Grabe auferstanden sei, auch in der Nähe dieses Grabes. Jeder Zuhörer hätte das Grab besuchen können. Ist es vorstellbar, dass sich einfache Leute, Priester und auch Pharisäer den Jüngern angeschlossen hätten, während der Leib dessen, den sie als auferstandenen Herrn verkündigten, die ganze Zeit über in Josefs Grab verweste?
Ein weiteres: Die verbreitete Behauptung, der Leichnam Jesu sei gestohlen worden (Mt. 28, 13), um eine Auferstehung vorzutäuschen, zeigt, dass auch die Gegner Jesu von der Leiblichkeit der Auferstehung ausgingen.
Zudem machen die frühesten Quellen deutlich, daß das Grab tatsächlich leer war. Es gab also niemanden, der behauptete, das Grab habe noch den Leichnam Jesu enthalten. Vielmehr war die Frage: Was geschah mit dem Leichnam?
Die jüdischen Gelehrten schlugen die lächerliche Geschichte vor, die Wachen seien eingeschlafen. Diese Behauptung zeigt, daß sie nach einem Strohhalm griffen. Entscheidend ist hierbei, daß auch sie offensichtlich von der Annahme ausgingen, daß das Grab leer war! Warum? Weil sie wußten, daß es stimmte! Das Grab muß also leer gewesen sein!




Indiz 2 - Jesus Leichnam kann nicht gestohlen worden sein

Ist Jesus auferstanden? Oder hat jemand den toten Jesus gestohlen? Das Grab Jesu wurde aus Angst von sehr vielen römischen Soldaten streng bewacht. Wenn es nun leer ist und kein toter Jesus sich darin befindet, was war dann mit ihm geschehen? Es gibt drei Interessengruppen, die den toten Jesus hätten stehlen können - die Römer, die Juden und die Jünger.
1. Die Römer
Sie hatten keinen Grund den toten Jesus zu stehlen, da sie Frieden in Palästina bewahren wollten. Im Gegenteil, sie haben das Grab bewacht.
2. Die Juden
Sie würden den Körper nicht fortbringen, da die Verkündigung seiner Auferstehung das Letzte war, was sie wollten. Sie waren es, die eine Wache verlangt hatten. Hätten die Juden ihn gestohlen, hätten sie ihn sofort herausgegeben und aller Welt präsentiert, als die Anhänger von Jesus behaupteten, dass er lebe. Somit wäre die Bewegung des Christentums mit einem Schlag hinfällig gewesen.
3. Die Jünger
Schauen wir uns sie mal genauer an. Sie waren verängstigt und verzweifelt. Kampferprobte römische Soldaten bewachten das Grab. Rein psychologisch gesehen, ist es nicht glaubhaft zu denken, dass sie - durch die Kreuzigung Jesu erschüttert und niedergeschlagen - die Gefahr des Leichenraubes auf sich genommen hätten.
Hätten sie mit der Behauptung, Jesus würde leben, obwohl er tot ist, ihr Leben riskiert, wenn sie die ganze Zeit wußten, dass der Leichnam irgendwo verwest? Aber vor allem ist zu bedenken, dass niemand - weder die Freunde noch die Gegner Jesu - mit einer Auferstehung gerechnet hatten; es gab keinen Grund, eine Auferstehung vorzutäuschen." Hierzu sollte man zuerst beachten, dass dies ein ernstes Vergehen gegen die Obrigkeit darstellte. Dennoch zwang niemand die Jünger, den Leichnam wieder herbei zu schaffen. Nirgends wird erwähnt, dass die Jünger verhaftet worden waren. Genauso wenig scheinen die Oberen der Juden ihre Beschuldigungen erhärtet zu haben. Wären die Jünger verhaftet worden, wenn auch nur zu Untersuchungen, wäre dies sehr wahrscheinlich erwähnt worden. Weiterhin muss man sich die Situation der Jünger klarmachen, man muss sich verdeutlichen, was die Jünger von Jesus erwarteten. Die damaligen Juden warteten auf den Messias als einen mächtigen Herrscher, als einen König, der das Volk von den römischen Besatzern befreite. Mit dem Tod Jesu platzte die Hoffnung Jesus könnte dieser König sein. Dazu kommt noch, dass der Kreuzestod bedeutete, dass gerade Gott Jesus verflucht hat (s. 5. Mose 21,23 "Verflucht ist jeder der am Holze (Kreuz) hängt"). Das musste die letzte Hoffnung der Jünger endgültig zerstören, dass gerade der, den sie für den von Gott gesandten Retter gehalten hatten, nun von Gott verflucht am Kreuz sterben musste. Enttäuscht und resigniert kehrten sie in ihre Berufe zurück. Sie hatten einfach keinen Grund, den Leichnam Jesu zu stehlen. Und wenn sie ihn gestohlen hätten, dann wären die darauf folgenden Ereignisse noch unerklärlicher: Jesus ist der einzige Stifter einer Weltreligion, der als totaler Versager und in absoluter Erniedrigung starb. Ohne die Auferstehung ist nicht zu erklären, wie die größte Weltreligion aus einem Moment der absoluten Ohnmacht entstehen konnte. Fazit: Wenn Jesu Leichnam weder von den Feinden noch von den Freunden weggenommen wurde, gibt es nur eine Folgerung: Gott hat ihn von den Toten auferweckt.




Indiz 3: Der Gesinnungswandel der Jünger / Die plötzliche Bereitschaft für das zu sterben, was sie erlebt hatten

Die Hoffnungen der Jünger waren mit dem Tod Jesu am Kreuz begraben worden. Das leere Grab allein hatte bei ihnen überhaupt keinen Jubel ausgelöst (siehe z.B. Emmausjünger). Als sie die Botschaft der Auferstehung das erste Mal erreichte, waren sie ungläubig und schwer zu überzeugen.Aber plötzlich versammelten sich die kurz zuvor noch unendlich bitter enttäuschten Jünger wenige Wochen nach dem Tode Jesu, um dessen Auferstehung zu verkünden. Eine Nachricht für die sie sicherlich keinen Gewinn erwarten konnten. Sondern nur Spott und Hohn, Verfolgung, Kerker, Folter und schließlich sogar den Tod. Was hat die Jünger dazu veranlaßt, so plötzlich all dies auf sich zu nehmen? Sicherlich nicht der Umstand, selber den Leichnam Jesu aus dem Grab gestohlen zu haben. Nein, es muss irgendein großes Ereignis gewesen sein, welches sie dazu bewegte, ihren Berufen erneut den Rücken zuzukehren und solche Gefahren auf sich zu nehmen. Die Auferstehung Jesu ist die einzige schlüssige Erklärung, weshalb aus dem verängstigten Haufen der Jünger urplötzlich tiefgläubige Menschen wurden. Die Jünger waren absolut überzeugt, ihn gesehen, mit ihm geredet und mit ihm gegessen zu haben. Für sie gab es keinen Zweifel mehr. Wären sie sich nicht absolut sicher gewesen, hätten sie sich für die Verkündigung der Auferstehung Jesu niemals foltern, bzw. umbringen lassen.
Es gibt bekanntlich religiöse Terroristen (z.B. Selbstmordattentäter), die für ihre Religion, an die sie glauben, freiwillig in den Tod gehen. Niemand aber stirbt für eine Sache, von der er genau weiß, dass sie nur Betrug ist, und dass dieser Betrug sogar nur von ihm selbst inszeniert ist.
Man bedenke die psychologische Absurdität, wenn man sich eine kleine Gruppe geschlagener Feiglinge vorstellt, die an einem Tag in einem Obergemach kauert und sich ein paar Tage später in eine Schar verwandelt, die keine Verfolgung zum Schweigen bringen kann - um dann zu versuchen, diese dramatische Veränderung auf nichts Überzeugenderes zurückzuführen als eine elende Erfindung, die sie der Welt aufschwatzen wollten. Das wäre einfach sinnlos.




Indiz 4: Alle Jünger - außer Johannes - sind innerhalb von 40 Jahren als Zeugen des christlichen Glaubens umgekommen

Die schnelle Ausbreitung des christlichen Glaubens ist eine historische Tatsache und bestätigt, dass etwas Außergewöhnliches in Jerusalem stattgefunden hatte. Denn innerhalb der Lebzeit der Apostel wurde die christliche Botschaft trotz brutaler Verfolgung weltweit verbreitet. Wenn die Jünger die Leiche Jesu gestohlen hätten, um behaupten zu können, dass er auferstanden sei, dann wäre diese schnelle Ausbreitung nicht erklärbar. Denn warum sollten sie ihr Leben riskieren für eine Botschaft, die sie selber erfunden hätten? Nach der Überlieferung sind Petrus, Bartholomäus, Philippus und Andreas auch gekreuzigt worden. Warum würde jemand das Risiko auf sich nehmen, für eine Lüge, die man selber erfunden hat, gekreuzigt zu werden? Andere Jünger sind auf gewaltsame Weise umgekommen, weil sie öffentlich die christliche Botschaft gepredigt hatten. Jakobus Zebedäus wurde mit dem Schwert getötet, wie die Apostelgeschichte berichtet. Es wurde berichtet, dass Jakobus Alphäus in Jerusalem von der Tempelmauer geworfen und entweder gesteinigt oder mit einem Stock totgeschlagen wurde, weil er sich weigerte, Christus öffentlich zu verleugnen. Thomas soll mit einer Lanze in Südindien getötet worden sein, Judas Thaddäus und Simon Kananäus sollen in Nordpersien umgekommen sein, Matthäus und Matthias sollen in Ägypten und Äthiopien gewesen sein, und sind auch wegen ihres Zeugnisses umgebracht worden.
Wenn die geschlagene und zermürbte Jüngerschar sich über Nacht in eine siegreiche Glaubensbewegung verwandeln konnte, lediglich auf Grund von Autosuggestion oder Selbstbetrug - ohne ein durchschlagendes Glaubenserlebnis - das ist nicht möglich.




Indiz 5: Viele Augenzeugen

Jesu erschien vielen Menschen nach der Auferstehung. Paulus erwähnt etwa im Jahre 55 (d.h. 25 Jahre nach der Auferstehung) dass Jesus über 500 Menschen gleichzeitig erschienen ist. Er schieb, dass einige von den 500 Zeugen gestorbenen waren, aber die meisten waren noch am Leben. Das war geradezu eine Aufforderung an die damaligen Menschen, diese noch lebenden Augenzeugen zu befragen!




Indiz 6: Halluzination ist als Erklärung nicht haltbar

Für den Gesinnungswandel und das Engagement der Anhänger Jesu wird oft die sogenannte
"Halluzinationstheorie" angeführt. Angesichts der Tatsache, dass es über 500 Menschen waren, die alle zugleich eine solche Halluzination hätten haben müssen, wirkt dieser Erklärungsversuch allerdings unglaubwürdig.
Wer würde für eine Halluzination im Angesicht erbitterter Verfolgungen durch die Römer in den Tod gehen wollen? Die Jünger kannten zudem die Bedeutung der Kreuzigung als römische Höchststrafe für Schwerverbrecher und als Fluch Gottes. Jesus schien sowohl persönlich wie auch mit seiner Botschaft gescheitert zu sein - und damit auch seine Jünger. Gott selbst hatte ihn scheinbar fallen lassen. Konnten sich die Jünger nach dieser abgrundtiefen Enttäuschung einfach so versammeln und mutig auf Verkündigungstour gehen? Einfach mit einer selbst erfundenen Geschichte? Ohne tiefste Überzeugung, Jesus wieder lebendig gesehen zu haben, ist diese schnelle und tiefgreifende Wende nicht denkbar! Unmöglich, eine Bewegung, die in der Antike ihresgleichen sucht, so schnell und allen Widerwärtigkeiten zum Trotz entstehen zu lassen.




Indiz 7: Umkehr von Christenverfolgern

180° Drehung von Paulus:
Als Pharisäer hasste Saulus aus Tarsus alles, was die Traditionen des jüdischen Volkes störte. Für ihn war die neue Gegenbewegung, das sogenannte "Christentum", wohl der Gipfel der Ketzerei. So verfolgte er Christen und ließ sie hinrichten, wann immer er die Gelegenheit dazu hatte. Er war einer der größten Christenverfolger der damaligen Zeit. Aber urplötzlich verändert sich sein Verhältnis zu den Christen schlagartig um 180! Wie konnte das geschehen?
Der Grund lag darin, dass Jesus ihm persönlich erschien, wie er selbst auch schreibt (1. Kor. 9,1 bzw. 15,8), der auferstandene Jesus, und er wurde zu einem der wichtigsten Apostel des Christentums. Auf seinen großen Missionsreisen, die bis nach Griechenland reichten, gründete er viele neue Gemeinden, nahm aber für seine Arbeit auch viel Leid auf sich. Er saß im Gefängnis, wurde gesteinigt, was er nur schwer verletzt überlebte, und wurde schließlich wegen seines Glaubens wahrscheinlich in Rom hingerichtet. Es muss schon ein gewaltiges Ereignis gewesen sein, welches einen solch radikalen Sinneswandel verursachte! Carsten Peter Thiede (Papyrologe und Historiker) schreibt über ihn: "Dieser später Paulus genannte Mann war jedenfalls kein frustrierter in seiner Karriereplanung getäuschter und enttäuschter Jünger, der sich mit Hilfe irgendwelcher Einbildungen einen Rest von Lebenssinn schaffen wollte. Er war vielmehr ein überzeugter, brutaler, tötungsbereiter Verfolger, dessen Leben sich änderte, weil er dem auferstandenen Jesus begegnete. Wer gibt schon eine lukrative Karriere im Dienst des Sanhedrins auf, um sich plötzlich den Todfeinden anzuschließen, nur weil man auf einer staubigen Straße von der Sonne geblendet wird und Stimmen hört? Das kann es wohl nicht gewesen sein. Dieser hochintelligente, in der Universitätsstadt Tarsus und von dem international geachteten Rabbiner Gemaliel in Jerusalem ausgebildete Mann gehörte keiner esoterischen Sekte an, die sich auf Visionen spezialisiert hätte. Er war auch keine verunsicherte, von Selbstzweifeln geplagte Randexistenz."

Jakobus:

Auch von Jakobus ist bekannt, dass er und seine Familie skeptisch waren in Bezug auf das, was Jesus von sich behauptet hatte. Später berichtet der römische Historiker Flavius Josephus, dass dieser Jakobus als Leiter der Gemeinde in Jerusalem wegen seines Glaubens gesteinigt worden sei - gemäß Paulus war Jesus ihm erschienen.




Indiz 8: Radikale Veränderungen in den sozialen Strukturen / soziales Erdbeben

Den damaligen Juden waren ihre sozialen Strukturen seit Jahrhunderten heilig. Man muss sich verdeutlichen, was das bedeutete: Diese Strukturen waren Traditionen, die ihnen, wie sie glaubten, von Gott anvertraut worden waren. So wurde ihnen z.B. beigebracht, dass sie einmal im Jahr als Sühneopfer für ihre Übertretungen ein Tieropfer darbringen mussten. Weiterhin betonten sie stark den Gehorsam an das Gesetz des Mose, sie hielten eisern den Sabbath und waren überzeugte Monotheisten. Sie glaubten, dass sie durch ein Aufgeben dieser Strukturen riskieren würden, dass ihre Seele in der Hölle landen würde.
Sie glaubten, dass ihnen diese Strukturen von Gott anvertraut waren. Sie glaubten, dass sie riskieren würden, dass ihre Seelen nach ihrem Tod in der Hölle landen würden, wenn sie diese Strukturen aufgaben. Und dann kam da ein Rabbi namens Jesus aus einer unteren sozialen Schicht. Er lehrte drei Jahre lang, sammelte Anhänger aus der Unter- und Mittelschicht um sich, bekam Probleme mit den Behörden und war einer von 30 000 anderen jüdischen Männern, die zu dieser Zeit gekreuzigt wurden.
Aber nur fünf Wochen nach seiner Kreuzigung folgen ihm über 10 000 Juden und behaupten, dass er der Begründer einer neuen Religion ist. Und vor allem: Sie sind bereit, alle fünf sozialen Strukturen aufzugeben oder zu verändern, deren soziologische und theologische Bedeutung ihnen schon mit der Muttermilch eingegeben wurde ... 1.) Man hatte ihnen seit Abraham und Mose beigebracht, dass sie einmal im Jahr als Sühneopfer für ihre Übertretungen ein Tieropfer darbringen mussten. Gott übertrug ihre Sünden auf das Opfertier und ihre Sünden wurden vergeben. Damit war die Beziehung zwischen ihnen und Gott wieder in Ordnung. Aber nach dem Tod dieses Handwerkers aus Nazareth brachten diese jüdischen Leute plötzlich keine Opfer mehr dar! 2.) Die Juden betonen sehr stark den Gehorsam gegenüber den Gesetzen, die Gott ihnen durch Mose anvertraut hatte. Für sie war es das Gesetz, das sie von den heidnischen Völkern unterschied. Doch kurze Zeit nach dem Tod Jesu sagten einige Juden auf einmal, dass es nicht ausreichte, das Gesetz von Mose einzuhalten, um ein rechtschaffenes Mitglied ihrer Gemeinschaft werden zu können. 3.) Die Juden hielten eisern den Sabbat, indem sie ihn ausschließlich religiöser Andacht widmeten. Auf diese Weise verdienten sie sich die richtige Stellung vor Gott, garantierten die Erlösung ihrer Familie und sicherten sich die Stellung innerhalb ihrer Nation. Doch nach dem Tod dieses Handwerkers aus Nazareth veränderte sich diese fünfzehn Jahrhunderte alte Tradition plötzlich. Diese Christen feierten am Sonntag Gottesdienst. Und warum? Weil Jesus an diesem Tag von den Toten auferstanden war. 4.) Sie waren überzeugte Monotheisten - es gibt nur einen Gott. Dagegen lehren die Christen eine andere Form von Monotheismus. Sie sagen, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist ein Gott sind. Das unterscheidet sich radikal von der jüdischen Glaubensüberzeugung. Für Juden ist es der Gipfel der Häresie zu sagen, dass jemand Gott und Mensch zugleich sein kann. Und doch begannen Juden bereits im ersten Jahrzehnt des Bestehens der christlichen Religion Jesus als Gott anzubeten. 5.) Diese Christen stellen den Messias als jemanden dar, der für die Fehler und Vergehen der Welt gelitten hatte und gestorben war. Die Juden dagegen hatten gelernt, dass der Messias ein politischer Führer sein würde, der die römische Armee vernichten würde ...




Indiz 9: Frauen als erste Zeugen

In einer rein erfundenen Geschichte hätte man sich gehütet, ausgerechnet Frauen zu Kronzeugen der Auferstehung zu machen, da sie im rabbinischen Judentum als zeugnisunfähig galten. Frauen durften vor Gericht nicht aussagen, denn sie galten als unfähig, eine Begebenheit sachgemäß zu berichten. Was machte es dann also für einen Sinn, Frauen als erste Zeugen für ein nicht geschehenes Ereignis zu erfinden? In einer solchen hätten wahrscheinlich wichtige Persönlichkeiten wie Petrus oder Johannes das leere Grab zuerst gefunden. Der einzige Grund, warum hier Frauen genannt werden, ist wohl der, dass es wirklich Frauen waren, die als erste das leere Grab entdeckten.




Indiz 10: Die Menschen waren nicht unbedingt leichtgläubig und naiv

Als Paulus in Athen über die Auferstehung von Jesus (Apg 17) sprach, gab es anschließend drei Gruppen von Hörern: die Spötter, die sich auf Grund ihrer philosophischen Vorurteile(es gibt keinen Gott bzw. Gott will/kann nicht in die Geschichte eingreifen) so etwas überhaupt nicht vorstellen konnten; die Vertager, die meinten, man solle später auf die Sache noch einmal zurückkommen, und die Hörer, die zum Glauben an den auferstandenen Jesus kamen. Eine besondere Leichtgläubigkeit und Naivität ist hier nicht erkennbar.

 

 



Fazit: Mit der Auferstehung steht und fällt der gesamte christliche Glaube

Wie schon Paulus schreibt: "Ist Christus nicht auferweckt worden, so ist unsere Verkündigung nichtig, nichtig aber auch euer Glaube. Ist Christus nicht auferstanden - was bewahrt den christlichen Glauben dann noch davor, eine bloße, mehr oder weniger willkürliche Interpretation unserer Welt zu sein?" (1. Korinther 15,14+17) Ist der Leichnam Jesu im Grab geblieben, kann ich seine Hilfe heute wohl kaum erfahren.
Angenommen, Jesus von Nazareth hätte einfach gelebt, gelehrt und wäre gestorben, dann wären die neutestamentlichen Evangelien nie geschrieben worden, und wir würden von ihm vermutlich nicht mehr viel von ihm wissen. Anders als alle anderen Weltreligionen hängen die Wahrheitsansprüche des Christentums von einem einzigartigen Ereignis ab, das auch noch nach dem Tod seines Begründers stattgefunden hat: seiner Auferstehung von den Toten.
Die Evangelien wurden mit Blick auf die Auferstehung geschrieben und sind daher gewissermaßen rückwärts verfaßt worden. Was sie uns über Jesus sagen wollen und wie sie das sagen, macht letztendlich nur Sinn, wenn man ihren Glauben an die Auferstehung in Betracht zieht. Ein Erzähler, der das Ergebnis der Geschichte kennt, wird sie natürlich anders erzählen als derjenige, der nur Fragmente mit einem deprimierenden Ende hat. Wäre Jesus nicht auferweckt worden, so könnte er zwar immer noch ein beeindruckender Lehrer gewesen sein, aber es würde keinen Sinn machen, ihn irgendwie als in einmaliger Weise bedeutungsvoll zu erachten. Wurde er aber tatsächlich auferweckt, dann verändert das die ganze Perspektive.

Die Bereitschaft der Jünger für das zu sterben, was sie erlebt hatten, die Veränderung im Leben der Skeptiker Jakobus und Paulus; die Augenzeugen; die radikalen Veränderungen in den sozialen Strukturen, die den Juden seit Jahrhunderten heilig waren und das erstaunliche Entstehen und Wachstum der Kirche. Nur die Auferstehung kann diesen Fakten gerecht werden. Es gibt keine andere Erklärung, die nur annähernd so plausibel ist. Und wenn man an einen Gott glaubt, der die Welt und das Leben erschaffen hat, so kann man auch problemlos glauben, dass dieser Gott nicht nur die Macht hat, Jesus Christus von den Toten aufzuerwecken, sondern es auch getan hat. C.S. Lewis, der brilliante und einstmals sehr skeptische Cambridge-Professor, der schließlich auch von den Beweisen für Jesus überwältigt wurde, machte die Beobachtung: "Ich möchte damit jedermann vor dem wirklich dummen Einwand bewahren, er sei zwar bereit, Jesus als großen Morallehrer anzuerkennen, nicht aber seinen Anspruch, Gott zu sein. Denn gerade das können wir nicht sagen. Ein Mensch, der solche Dinge sagen würde, wie Jesus sie gesagt hat, wäre kein großer Morallehrer. Er wäre entweder ein Irrer oder er war ein Narr oder Schlimmeres. Wir können ihn als Geisteskranken einsperren, wir können ihn verachten oder als Dämon töten. Oder wir können ihm zu Füßen fallen und ihn Herr und Gott nennen. Aber wir können ihn nicht mit gönnerhafter Herablassung als einen großen Lehrer der Menschheit bezeichnen. Das war nie seine Absicht; diese Möglichkeit hat er uns nicht offengelassen.

Lord Darling, ehemaliger Oberrichter von England, über die Auferstehung Jesu aus dem Gesichtsfeld eines Richters: "Für seine Echtheit sprechen eine derartig überwältigende Fülle von Belegen, Fakten, sowie Rückschlüsse aus Indizien, daß kein intelligentes Schöffengericht der Welt darum herum könnte, den Auferstehungsbericht für wahr zu erklären. Wenn Jesus wirklich von den Toten auferstanden ist, ist es die sensationellste Nachricht, die jemals in der Geschichte der Menschheit verkündigt wurde. Weder Mohamed, noch Buddha kamen von den Toten zurück. Wenn Jesus auferstanden ist, und in alle Ewigkeit lebt und damit bewiesen hat, dass er Gottes Sohn ist - dann gibt es Hoffnung auf die Ewigkeit! Viele Millionen von Christen haben Jesus als den Auferstandenen kennengelernt. Deshalb ist Christentum mehr als Religion: Es ist Beziehung zu dem Jesus, der damals erwiesenermaßen starb, und sich heute als der Lebendige erweist.